Kinder- und Jugendpsychiatrie: Definition, Überblick, Therapie

Kinder- und Jugendpsychiatrie

Die Kinder- und Jugendpsychiatrie befasst sich mit psychischen, psychosomatischen, neurologischen Störungen bei jungen Menschen. Auch entwicklungsbedingte und soziale Auffälligkeiten werden in diesem medizinischen Fachbereich betrachtet. In die Zuständigkeit der Kinder- und Jugendpsychiatrie fällt die Diagnostik, die Behandlung, die Vorsorge und Rehabilitation der genannten Störungen bei Betroffenen unter 21 Jahren. Die vollständige Bezeichnung ist Kinder- und Jugendpsychiatrie, Psychosomatik und Psychotherapie.

Welche Fälle werden in der Kinder- und Jugendpsychiatrie behandelt?

Fälle, bei denen eine Behandlung in der Kinder- und Jugendpsychiatrie notwendig sein kann, sind unter anderem:

  • Umschriebene Entwicklungsstörungen (u.a. Lese-, Rechtschreibstörungen, Konzentrationsprobleme, schulische Leistungsstörungen, motorische Störungen)
  • Tiefgreifende Entwicklungsstörungen (u.a. Autismus, Asperger-Syndrom, Psychosen)
  • Hyperkinetische Störungen (u.a. ADHS, ADS)
  • Störungen des Sozialverhaltens
  • Emotionale Störungen
  • Störungen sozialer Funktionen (u.a. Mutismus, Bindungsstörungen)
  • Ticstörungen (u.a. motorische und vokale Ticstörungen)
  • Sonstige Verhaltensstörungen (u.a. Enuresis, Enkopresis, Stottern, Bewegungsstörungen)
  • Psychische Probleme nach akuten Belastungen, nichtverarbeiteten oder traumatischen Erlebnissen
  • Essstörungen
  • Unterstützung bei Konflikten in der Familie oder bei Fragen zu Sorgerechts- und Um-gangsregelungen

Wie läuft die Behandlung in einer Kinder- und Jugendpsychiatrie ab?

Eine Behandlung in der Kinder- und Jugendpsychiatrie kann stationär in Kliniken erfolgen, durch niedergelassene Kinder- und Jugendpsychiater sowie durch einen Kinder- und Jugend-psychiatrischen Dienst. In der Therapie sollte der Patient ganzheitlich betrachtet werden. Wichtig ist, dass der Psychiater oder Therapeut alle relevanten psychosozialen Bezugspunkte im Leben des Betroffenen berücksichtigt.

Wichtige Bestandteile der Therapie sind Psychotherapie und ggf. eine Behandlung mit Medikamenten. Dazu kommen, je nach Krankheitsbild und Bedürfnissen des jungen Patienten beispielsweise Einzel-, Gruppen- und Familiengespräche, Kreativ- und Musiktherapie, Sporttherapie, Körper- und Ergotherapie oder Psychomotorik.